Ticketplattformen machen den Veranstaltern Sorgen

VfB Stuttgart Tickets
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In Deutschland werden jedes Jahr unzählige Tickets für Veranstaltungen verkauft. Die zahlreichen Konzerte nationaler und internationaler Künstler, sowie die Deutsche Fußball-Bundesliga sind nur zwei Beispiele dafür. So konnten die Fußballvereine in der Saison 2018/2019 5,6 Millionen Tageskarten und 7,5 Millionen Dauerkarten verkaufen. Der enorme Ansturm auf die Tickets weckt naturgemäß Begehrlichkeiten und treibt die Preise nach oben. Ticketplattformen befeuern den Verkauf der Tickets. Wer hier versucht mit dem Verkauf seiner Tickets schnell Geld zu verdienen, könnte beim nächsten Kauf eine böse Überraschung erleben. Denn die Vereine wehren sich und setzen Wiederverkäufer auf die Blacklist. Immer mehr Veranstalter setzen auf zahlreiche Maßnahmen, um den Wiederverkauf zu verhindern.

Bundesliga Tickets
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Die Anzahl beschränken

Wer heute Tickets für eine Veranstaltung verkaufen möchte, sollte diese möglichst professionell gestalten. Das erspart viel Ärger und sichert den Fans einen geregelten Ablauf zu. So kommen jene, die sich für Tickets interessieren zu den begehrten Karten und das zu einem fairen Preis. Zunächst sollte die Anzahl der Tickets je Person beschränkt sein. Das macht den Händlern das Leben schwer. Um Tricks zu verhindern, verwenden immer mehr Plattformen intelligente Algorithmen. Diese nutzen das maschinelle Lernverfahren, um die Verkäufe zu überwachen und Versuche die Limitierungen zu umgehen, zu verhindern. Seit die ersten Schachprogramme den Weltmeister geschlagen haben, ist viel Zeit vergangen. Heute kann die künstliche Intelligenz wohlüberlegte Entscheidungen treffen. Sie hilft so den Veranstaltern für eine gerechte Verteilung der Tickets zu sorgen. Künstliche Intelligenz kann heute bereits so programmiert werden, dass sie wie ein Mensch denkt und reagiert.

Barcode statt gedrucktes Ticket

In einem nächsten Schritt erhalten dann die Ticketkäufer eine Bestätigung, jedoch noch nicht das gedruckte Ticket. Idealerweise wird dieses von einem Barcode ersetzt, der möglich zeitnahe zur Veranstaltung an den Käufer übermittelt wird. So können Tickets nicht lange im Voraus übertragen werden. Wer sein Ticket trotzdem weiterverkaufen möchte, muss bestimmte Regeln einhalten. Dazu gehört beispielsweise die persönliche Anwesenheit von Käufer und Verkäufer kurz vor der Veranstaltung. Ein Hinweis auf die fehlende Garantie bei Tickets, die auf Plattformen erworben wurde, hilft dabei Probleme zu verhindern. Vereine wie der BVB zählen schließlich zu den größten der Welt und spielen zu Hause in einem Stadion mit einem Fassungsvermögen von über 80.000 Fans. Da möchte der Fan nicht vom Spiel ausgeschlossen werden, noch bevor es begonnen hat.

Ticketunternehmen arbeiten auf der Höhe der Zeit

Damit es erst gar nicht dazu kommt, dass zahlreiche Käufer ihre Tickets auf Plattformen weiterverkaufen, ist die Zusammenarbeit mit einem professionellen Ticketunternehmen anzuraten. Diese erkennen aufgrund ihrer Erfahrung Schwierigkeiten sofort und können diese mit technischen Mitteln verhindern. Dabei überwachen deren System die Transaktionen in Echtzeit. Meistens arbeiten diese Unternehmen mit Datenwissenschaftlern und Analysten zusammen und schützen so den Veranstalter und die Kunden. Die Personalisierung verhindert, dass die Tickets in falsche Hände geraten. Die Ausweiskontrolle vor Beginn stellt sicher, dass nur derjenige Eintritt erhält, der das Ticket tatsächlich gekauft hat.

Ein Marktplatz sorgt für Sicherheit

Nichtsdestotrotz ändern sich manchmal die Pläne der Ticketkäufer. Sie sollten daher grundsätzlich die Möglichkeit haben ihre Tickets zu einem fairen Preis weiterzugeben. Da kann auf zwei Schienen passieren. Einerseits sollten Käufer und Verkäufer bei einer privaten Transaktion vor Beginn der Veranstaltung die Möglichkeit haben die Transaktion unter Aufsicht durchzuführen, andererseits kann das Ticketunternehmen dies auch auf technischem Wege herstellen. Ein Marktplatz auf der Webseite des Ticketunternehmens stellt sicher, dass der Verkauf sicher und professionell vonstattengehen kann. So muss niemand die überteuerten Tickets von nicht autorisierten Ticketplattformen kaufen. Das Originalticket wird beim Weiterverkauf über den autorisierten Marktplatz storniert, der Käufer erhält ein neues Original.

Die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen haben ihre Gründe. Schließlich sehen sich Fans immer wieder mit massiv überteuerten Tickets konfrontiert. Die Veranstalter, wie die Vereine der Deutschen Fußball-Bundesliga befürchten, dass ihre Preisstruktur durch den Wiederkauf beschädigt wird. Daher haben sie mittlerweile den Wiederverkauf verboten. Dieses Verbot findet sich in den Geschäftsbedingungen, die jeder Ticketkäufer mit Vertragsabschluss akzeptiert.

Das Extrembeispiel, was passieren kann, wenn zu viele Tickets weiterverkauft werden, lieferte der amerikanische Rockstar Prince vor einigen Jahren. Er ließ den Verkauf wenigen Minuten vor dem Start seiner damaligen Europatournee stoppen und sagte die gesamte Konzertreise ab. Bereits zuvor waren zahllose Eintrittskarten auf Ticketplattformen zum Kauf angeboten worden und das, obwohl die Tickets physisch noch gar nicht existierten.

In der Zwischenzeit haben sich zahllose Veranstalter auf die Situation eingestellt. Für die Fans bedeuten die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen zwar etwas mehr Aufwand, doch sie stellen sicher, dass die Tickets zu einem fairen Preis gehandelt werden können.